Pilzkrankheiten und Schädlinge bei Rosen

18. Dezember 2020

Rosen sind immer wieder mal von Pilzkrankheiten und Schädlingen betroffen. Diese sind in den tierischen Fällen lästig oder nur ein optisches Problem. Anders sieht es bei den Pilzkrankheiten aus – die können im schlimmsten Fall zu schwächerem Wuchs, Ausfall der Blüten oder gar zu verminderter Frosthärte führen.

Im allgemeinen Artikel über Rosen bekommt ihr zahlreiche Tipps und Tricks für gesunde Rosen. Doch leider hilft manchmal alles nicht, sie werden krank, von daher widmen wir dem eine eigene Seite. Damit die Freude an diesen Schönheiten nicht verloren geht, hab ich zahlreiche Bilder von gesunden Rosen dazwischen gepackt.

BlattläuseRosenzikadeDickmaulrüssler
BlattrollwespeRosengallwespe
SternrußtauEchter MehltauFalscher Mehltau

Wir fangen erstmal mit den tierischen Schädlingen an und werfen danach einen genaueren Blick auf die Pilzkrankheiten.

Blattläuse (Aphidoidea)

Fast jeder von uns kennt sie, die Blattläuse, die in unterschiedlichsten Farben verlässlich jedes Jahr auftreten. Hier, als Beispiel, schwarze Läuse, sorgsam bewacht von Ameisen.

An Rosen erscheinen die grünen Sauger meist nur im Frühjahr. Selten auch während des Jahres – da ist als Ursache normalerweise ein Stickstoffüberschuss als Grund auszumachen.

Die saugenden Tierchen überwintern in Eiern, die im Herbst in Rinde gelegt werden. Im Frühling schaffen es einige wenige dieser Tiere riesige Kolonien zu bilden.

Schadbild

Die Läuse stechen Blüten, junge Blätter und Triebe an, um an den Saft zu kommen. Die Blätter kräuseln sich, Blätter und Blüten verkümmern, vertrocknen und fallen ab. Für gewöhnlich kommt die Rose damit gut zurecht und normalerweise verschwinden die Läuse auch von selbst. Besonders in naturnahen Gärten oder Mischbeeten (Rosen-Stauden-Beete) sind Nützlinge wie Marienkäfer, Schlupfwespe sowie Florfliegenlarven und Ohrwürmer reichlich vorhanden.

In manchen Jahren jedoch ist der Befall so stark, dass die Honigtauausscheidungen der Läuse zu Sternrußtau führen. Das ist dann eher lästig, denn in so einem Fall müssen die Blätter ordentlich eingesammelt und über die Biotonne entsorgen werden.

Bekämpfen der Läuse

Möchte bzw. muss man also etwas gegen die Läuse tun, stehen einem etliche Hausmittel zur Verfügung:

  • Vorbeugend zur Stärkung Schachtelhalm-, Brennessel- und Knopblauch-Sud spritzen
  • Läuse meiden stark duftende Pflanzen (bzw. solche die starke ätherische Öle enthaltend) wie Lavendel, Katzenminze und Salbei – zwischen die Rosen pflanzen
  • Ameisen melken die Läuse – sie ernten den Honigtau – daher umsiedeln
  • Nützlinge ausbringen wie Marienkäfer- und Florfliegenlarven.
  • Verdünnten Essig (1:9 oder 1:10) aufsprühen.
  • Von Spülmittel und Pflanzen-Ölmischungen raten wir eher ab – es wird oft von den Rosen nicht gut vertragen und gelangt auch in den Boden – die Lebewesen dort leiden dann auch darunter.

–> Fazit: Richtige Düngung, optimaler Standort und Artenreichtum helfen, um die Läuse in Zaum zu halten.

Rosenzikade (Edwardsiana rosae)

Grundsätzlich ein harmloser Schädling. Sie treten bei starker bzw. lang anhaltender Trockenheit auf. An den Blättern erscheinen die Fraßspuren als weiße, durchschimmernde Flecken. Bei starkem Befall vertrocknen diese und fallen schließlich schnell ab.

Die Tierchen sind weiß bis gelblich und fliegen ähnlich wie die Weiße Fliege bei Berührung kurz auf.

Was tun?

  • Während trockener Phasen die Rosen entsprechend wässern
  • Vorbeugend zur Stärkung einen Sud aus Ackerschachtelhalm oder Brennnesseln spritzen
  • Spinnen im Garten fördern – sie sind die natürlichen Feinde

Dickmaulrüssler/Gefurchter Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus)

Auch bekannt unter dem Namen Breitmaulrüssler frisst dieser Schädling neben Rosen am liebsten an Kirschlorbeer, Rhododendron oder Pfaffenhüttchen. Er wurde auch schon an Eiben oder Erdbeeren beobachtet.

Wann tritt der Dickmaulrüssler auf?

  • Eiablage im Juni in lockeren Boden, bevorzugt sandige Substrate
  • 2-3 Wochen später schlüpfen die Larven
  • sie überwintern im Boden, verpuppen sich etwa im April und schon drei Wochen später schlüpfen die Käfer, manche schlüpfen erst im August
  • Verbreitung über Substrat und getopften Pflanzen

Wie sehen die Tiere und ihre Schäden aus?

Die Larven sind hell gelblich mit dunklem Kopf und fressen an den Wurzeln. Bei sehr starkem Befall kümmern und welken die Pflanzen, sie sterben sogar ab.

Der Käfer frisst an den Blättern, sehr gut erkennbar am sogennanten Buchtenfraß. Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv – zu dieser Zeit finden sie sich an den Blättern und auch an Hauswänden, von dort kam man sie einfach und schnell absammeln.

Wie bekämpfe ich den Dickmaulrüssler?

  • Räuberische Nematoden gießen, wirken gegen die Larven und Puppen, mindestens über 2-3 Jahre gießen, da die Käfer lange leben und entsprechend viele Eier legen
  • die Käfer könnte man mit einem Insektizid behandeln, ist allerdings selten von Erfolg da sie sich ausgezeichnet verstecken und eine super Panzerung haben, die sie schützt.
  • Käfer absammeln (Tipp: Gefäße mit Holzwolle zu den befallenen Pflanzen, die Käfer kriechen rein und können so am leichtesten eingesammelt werden)

Rosenblattroll-Wespe (Caliora aethiops)

Die Wespen treten bei uns zum Glück nur selten auf. Ihre Anwesenheit ist leicht an den eingerollten Blättern ab dem Frühsommer, zu erkennen.

Ab Ende März und bis in den April fliegen die fast schwarzen Wespen und legen an den Blattunterseiten ihre Eier ab. (dadurch beginnen sich die Blätter einzurollen). Schon einen Monat später schlüpfen die Larven und fressen vom Blattrand her das Laub. Bei besonders starkem Befall hört die Rose sogar zu wachsen auf.

–> Hinweis: Die Larven der Wespe sind mit 1 cm Länge doppelt so groß wie die Erwachsenen.

Im Spätherbst graben sich die Larven im Boden ein und verpuppen dort um im Frühjahr wieder als Wespe neu durchzustarten.

Bekämpfung

  • Befallene Blätter und Triebe entfernen und über den Hausmüll entsorgen – nicht in den Kompost geben!
  • Nützlinge wie Vögel und Schlupfwespen fördern
  • zur Stärkung Schachtelhalm-Sud spritzen

Rosengall-Wespe (Diplolepis rosae)

Weitere bekannte Namen sind Rosenapfel, Bedeguare, Schlafapfel.

Wie der Name schon verrät hat sich die Wespe auf Rosen spezialisiert und befällt so gut wie ausschließlich Wildrosen. Beim Spazierengehen hat man vielleicht schon die eine oder andere am Wegesrand gesehen.

Wann und wo treten Rosengallwespen auf?

  • Eiablage in die vorjährigen Triebe bzw Seitenknospen von Ende April bis Anfang Mai
  • aus der Knospe heraus entwickelt sich die sogenannte Galle
  • Hauptsächlich Wildrosen werden befallen

Wie sehen die Gallen der Wespen aus?

Galle der Rosengallwespe an Rosentrieb
  • Die Gallen sind erst grün und färben sich im Lauf des Jahres aber rot. Man erkennt die Wucherung an den typischen Härchen.
  • Nach der Eiablage wächst die Knospe übertrieben stark, es bildet sich die Galle in deren Inneren in einzelnen Kammern die Maden fressen und auch überwintern. Dies erkennt man sehr gut, wenn man die Galle aufschneidet.
  • Die Wespe ist so klein (3-4mm), dass sie sehr leicht übersehen wird.

Was tun?

  • eher ein optisches Problem, beeinträchtig die Rose im Wachstum nicht
  • am besten die Gallen wegschneiden und über den Biomüll entsorgen

Sternrußtau (Diplocarpon rosae)

Der schlimmste aller Rosen-Pilzkrankheiten. Er tritt, wie eingangs beschrieben, häufig während und nach Blattlausbefall auf. Ameisen gönnen sich die zuckerhaltigen Ausscheidungen der Blattläuse, die klebrige Masse ist dann ein idealer Nährboden für den Pilz.

Aussehen/Schadbild

Leicht erkennbar ist der Rußtaupilz an den schwarzen, meist runden, klebrigen Flecken an der Blattoberseite. Die Blätter vergilben und fallen früh ab. Neben Rosen werden auch gerne Kirschlorbeer oder Rhododendren befallen. Zusätzlich zum frühen Blattfall schwächt der Pilz die Rosen stark – sie wachsen und blühen weniger üppig und im schlimmsten Fall leidet auch die Frosthärte darunter.

Was tun?

  • Beim Gießen die Blätter nicht benetzen
  • vorbeugend Ackerschachtelhalm-Sud spritzen
  • Rosenlaub akribisch einsammeln und über den Restmüll entsorgen
  • schwere Böden lockern und mit ausreichend Humus versorgen

Echter Mehltau (Rosenmehltaupilz Sphaerotheca pannosa)

Auch Schönwetter-Pilz genannt.

Es zeigt sich ein abwischbarer weißer Belag auf den Blüten und Blattoberseiten. Im Lauf des Sommers wird er braun. Blätter und Blüten verkümmern und fallen ab.

Die Sporen überwintern gerne in Blütenknospen und verbreiten sich häufig mithilfe von Wind. Wetterphasen in denen sich Regen und warme trockene Tage abwechseln liebt dieser Pilz.

Bekämpfung und Vorbeugung

  • Befallene Pflanzenteile und herabgefallenes Laub entfernen und unbedingt über den Hausmüll entsorgen.
  • Resistente Sorten kaufen
  • ausreichend wässern (nicht übers Laub!) während längerer Trockenphasen
  • auf optimale Düngung achten – Vorsicht mit Sticksoff
  • Ackerschachtelhalm-Sud zur Vorbeugung spritzen

Falscher Mehltau (Peronospora sparsa)

Der Schlechtwetter-Pilz – feuchte und kühle Witterungsbedingungen erleichtern die Vermehrung.

Falscher Mehltau lebt in den Blattzellen. Der weiße Belag, der sich an der Blattunterseite zeigt, wird mit der Zeit schmutzig braun. In diesem Pilzrasen sind die Sporen die sich mithilfe von Wasser verbreiten – jede offene Wunde an der Rose wird genutzt um die Pflanze weiter zu infizieren.

Bekämpfung

  • Befallene Pflanzenteile entfernen und über den Hausmüll entsorgen (nicht in den Kompost)
  • zur Stärkung Ackerschachtelhalm- und Knoblauchsud spritzen
  • beim Kauf auf resistente Sorten achten
  • optimale Nährstoffversorgung gewährleisten – Vorsicht bei Stickstoff!
zur Startseite zu den News

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.