
„Ärgere dich nicht darüber,
dass der Rosenstrauch Dornen trägt,
sondern freue dich darüber,
dass der Dornenstrauch Rosen trägt“
arab. Sprichwort
Nicht nur in vielen Sprüchen und Geschichten kommt diese „Königin der Blumen“ vor, auch in manch heimischem Garten. Wenngleich man auch dazusagen muss, und davon können sicher einige unter Ihnen ein Lied singen, ist es mit dieser besonderen Blume nicht ganz so einfach.
Rosen gibt es gefühlt schon ewig. In Persien gab es vor vielen tausend Jahren die Rosengärten, in China auch seit über 4500 Jahren. Vermutlich kamen sie dann über Griechenland zu uns nach Mitteleuropa.
Wobei unsere heimischen Wildrosen auch schon länger gekannt und genutzt wurden. Funde in Siedlungen der Kelten und German zeigen das, sowie natürlich die heute noch bekannte Apothekerrose Rosa gallica Officinalis, die in den Klöstern gehegt und gepflegt wurde. Ab dem 11. Jahrhundert kommen dann die ersten gefüllten Sorten von Rosa gallica sowie die Züchtungen aus dem persischen Raum in unsre Gärten. Spätestens in der Renaissance beginnt schließlich der Siegeszug der Rosen auch in Europa.
Inhaltsverzeichnis
Rosenfarben und ihre Bedeutung
Die Rose gilt allgemein als Symbol der Liebe und der Freude. Im kirchlichen Kontext auch als Symbol der Verschwiegenheit (z. B. als Schnitzwerk auf Beichtstühlen). Besonders die rote Rose hatte einen hohen Stellenwert erreicht – sie galt als „der Stein der Weisen„.
Bevor wir uns der Vielfalt, dem Standort und weiterem widmen, ein kleiner Ausflug in die Floristik: Welche Farbe bedeutet was, wenn ich sie schenke oder geschenkt bekomme? Immer im Hinblick auf die Situation und Stimmung im Moment des Schenkens.

Bedeutung der Rosenfarben
Heute darf die Rose in keinem Garten fehlen. Und es ist sicher für jeden von uns eine dabei:
Checkliste für den Rosenkauf
- ADR-Siegel bei neueren Züchtungen (= allgemeine deutsche Rosenneuheitenprüfung) Die gezüchteten Rosen werden über 3 Jahre ohne Pflanzenschutzmittel unter verschiedenen Gesichtspunkten getestet
- gesunde Pflanzen
- kräftiges grünes, nicht beschädigtes oder angefressenes Laub
- mehrere vitale, gesunde Triebe
- eine unverletzte Veredelungsstelle
- Schädlingsfrei
- gut durchwurzelter Topf
Der richtige Standort für meine Rose
Grundvoraussetzung für Freude an Rosen ist als allererstes die richtige Sortenwahl: Altbewährte, aber auch neue, gut krankheitsresistente Sorten bilden die Basis, der Standort ist aber mindestens genauso wichtig für das Gedeihen.
Der ideale Rosenplatz ist jedenfalls ein sonniger, die Nähe von wärmenden (Haus-) Wänden vorteilhaft. Dabei sollte stauende Wärme vermieden werden, also warm und dennoch luftig. Etliche Sorten wachsen jedoch auch im Halbschatten, wie die Kletterrose New Dawn oder die Ramblerrose Maria Lisa.
Als drittes, sehr wichtiges Kriterium, sei noch der Boden angeführt. Durchlässig, tiefgründig und gerne etwas schwerer darf er sein, also ein sandig-lehmiger Boden. Im Idealfall hat die Rose wenig Konkurrenz von Nachbarpflanzen. Zu guten Partnern für Rosen kommen wir dann später noch.
Rosen richtig pflanzen
- Die optimale Pflanzzeit ist im Herbst. Allgemeine weitere Pflanzzeiten sind: Frühjahr bis spätestens Mai sowie für Topfpflanzen während der gesamten frostfreien Zeit.
- Zuerst wird der Boden tiefgründig gelockert und anschließend ein ausreichend tiefes Loch ausgehoben. So tief, dass die Veredelungsstelle später ca. 5cm unter der Erde sein wird. Tipp: Die Wurzeln dürfen beim Setzen nicht geknickt werden.
- Wenn überhaupt wird die Gartenerde mit Kompost oder Hornspänen vermischt. Normalerweise werden Rosen bei der Pflanzung nicht gedüngt. Denn so soll die Wurzelbildung motiviert werden.
- Wurzelnackte Pflanzen müssen sofort nach Erhalt gepflanzt oder eingeschlagen werden. Vor dem Setzen kommen sie für 1-2h in einen Eimer mit Wasser damit sie sich gut vollsaugen können.
- Nach der Pflanzung die Rosen dann ordentlich wässern. Ein Gießrand hilft dabei, dass das Wasser an der Oberfläche zu schnell abfließt.
- Ab dem Spätherbst schützt anhäufeln mit Erde vor Winterwind und Frost. Im Frühjahr, etwa Mitte März, kommt dieser Erdhügel wieder weg.
Die Rosenpflege
Um Rosen gesund zu halten, bedarf es nur weniger Punkte:
-
- der richtige Standort
- gut überlegte Sortenwahl
- regelmäßig Düngen und Pflanzen stärkende Maßnahmen
- entsprechender Schnitt
Warum soll man Rosen schneiden?
Ungeschnittene Rosen werden zwar immer größer, damit leider aber auch schwächer. Sie blühen weniger und das mit kleineren Blüten. Außerdem werden die Pflanzen anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.
Fazit: Rosen schneiden fördert die Blütenbildung sowie gesundes Wachstum bzw. die Pflanzengesundheit.
Die verschiedenen Schnittzeitpunke
- Rückschnitt vor dem Winter, um mögliche Schneedruckschäden vorzubeugen, und verblühte Blütenstände herauszuschneiden.
- Rückschnitt im Frühling, wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind (Forsythienblüte), also Mitte März bis April.
- Sommerschnitt bei öfter blühenden Rosen regt die Blütenbildung an. Vertrocknete Blütenstände herausschneiden, jedoch nicht bei den Wildrosen – hier bilden sich die begehrten Hagebutten (Nahrung für Vögel, Verwendung in der Küche).
Unterschied einmal- und öfterblühende Rosen
Alle einmal blühenden Rosen
- blühen an zweijährigen Trieben
- im Frühjahr nur auslichten und abgestorbene Äste herausschneiden
- im Sommer nach der Blüte zurückschneiden
Öfter blühende Strauch-, Beet- und Edelrosen
- auf 3-5 Augen pro Austrieb zurückschneiden
- Triebe, die älter als 4-5 Jahre sind sowie die Schwächsten ganz herausnehmen
Öfter blühende Kletterrosen
- nur leicht einkürzen
- die ältesten Triebe (ab 4 Jahren und mehr) herausnehmen
Allgemeine Schnittregeln
Auf ein nach außen zeigendes Auge und knapp 5 mm darüber schräg schneiden. Diese Schräge zeigt vom Auge weg. Um Verkahlen der Rosen vorzubeugen, werden diese auch mal stark zurückgeschnitten.
Generell gilt: je stärker der Schnitt, desto stärker der Austrieb und auch die Blütenbildung. Starke Blütenbildung bedeutet jedoch auch viele und dafür etwas kleinere Blüten. Weiters Frostschäden, eingetrocknete und abgestorbene Triebe bis ins gesunde Holz zurückschneiden.
Die Wildtriebe so tief als möglich entfernen. Sie kommen unterhalb der Veredelung heraus und sind am stärkeren Wuchs leicht zu erkennen. Oft haben sie außerdem ein anderes Blatt. (Anzahl der Blattpaare, Grünfärbung, haariger)
Werkzeug: Immer eine gut geschärfte (vermeidet Quetschungen) saubere Schere verwenden. Handschuhe sind empfehlenswert.
Rosen düngen
Grundsätzlich düngt man 2x jährlich:
zuerst im Frühling (Mitte bis Ende März) und dann nochmal direkt nach der Blüte.
Die zweite bzw. letzte Düngung erfolgt spätestens Ende Juli. Damit haben die Triebe noch ausreichend Zeit um zu verholzen – für gute Winterhärte. Gedüngt wird mit Kompost oder Hornspänen. Auch jeden anderen organischen Dünger der nicht zu viel Stickstoff und dafür mehr Kalium enthält. Um auf der sicheren Seite zu sein, am besten speziellen Rosendünger verwenden.
Schädlinge, Krankheiten und Pilze an Rosen
Rosen ohne „Spritzen“ – geht das überhaupt??
Die sehr häufig auftretenden Blattläuse auf Rosen werden in einem ausgewogenen Garten innerhalb weniger Wochen durch Nützlinge eliminiert. Spinnmilbe oder Pilzkrankheiten lassen sich mit den eingangs erwähnten Tipps großteils vermeiden bzw. auf ein Minimum reduzieren.
Und falls doch mal was kommt, hier noch zahlreiche Infos und Tipps zu den häufigsten Krankheiten und Schädlingen.
- Hinweis: Besonders bei starkem Pilzbefall hilft oft alles nichts, da kann es schon sein, dass man in seiner Not zu einem Spritzmittel greifen muss. Dabei gilt: so viel wie notwendig und so wenig wie möglich!
Partnerpflanzen für Rosenbeete
Den richtigen Partner zu finden, ist oftmals nicht ganz einfach. Rosen lassen jedoch ganz wunderbar mit zahlreichen Stauden und Gräsern kombinieren. Einige ideale Partner sind zum Beispiel: Frauenmantel, Storchenschnabel, Sonnenhut, Monarde, Duftnessel oder bei Kletterrosen auch die Clematis. Und am besten die Beete mulchen – Miscanthusmulch ist ph-neutral und somit super verträglich für Rosen und Stauden. Weitere Vorteile sind weniger gießen, weniger jäten und ein insgesamt schöneres Gesamtbild
Einen schönen Garten-Sommer wünscht Ihnen Reinhard Sperr!
DSG Mondseeland,
Alexander Wekerle
0677/62859529
info@DerServiceGaertner.at
www.DerServiceGaertner.at
Artikel aus 2015, aktualisiert 2020 sowie überarbeitet 2025