Immer mehr Menschen träumen davon, ihr eigenes Obst und Gemüse anzubauen. Der Wunsch nach Kontrolle über die Herkunft der Lebensmittel, der bewusste Umgang mit Ressourcen und die Freude am Gärtnern sind zentrale Gründe dafür. Doch was braucht es eigentlich, um einen Selbstversorger-Garten zu starten? Dieser Leitfaden zeigt die wichtigsten Schritte – egal ob im Garten, auf dem Balkon oder in einem Gemeinschaftsprojekt.
Vorteile des Selbstversorger-Gartens
- Regional und saisonal: Frisches Obst und Gemüse in Bioqualität
- Bewusstsein stärken: Kinder und Erwachsene lernen den Wert von Lebensmitteln kennen
- Nachhaltigkeit: Reduktion des ökologischen Fußabdrucks
Erste Schritte in Richtung Selbstversorger-Garten
- Bereits 5–10 m² reichen, um erste Erfahrungen zu sammeln. Für Selbstversorgung benötigt man pro Person ca. 100 m² (plus 40–50 m² für Kartoffeln).
- Kein Garten? Gemeinschaftsgärten, Balkone mit Hochbeeten oder Pachtflächen sind gute Optionen.
- Planung: Festhalten, welche Pflanzen benötigt werden, und eine Fläche für Jungpflanzenanzucht (Februar/März) einplanen.
Grundlagen für den Gemüseanbau
Standort & Boden
Sonnig: Mindestens 6 Stunden Sonne pro Tag.
Boden vorbereiten: Kompost aufbringen, Lehmboden mit Sand und Mulch verbessern. Rasen lässt sich einfach durch Abdecken (z. B. Karton, Folie) entfernen.
Beetbreite: 0,75m bis maximal 1,2 m für leichte Bearbeitung.
Beetplanung
Mischkultur: Kombiniere Pflanzen, die sich unterstützen, z. B. Karotten & Zwiebeln (Möhrenfliege-Abwehr).
Rotation: Wechselnde Fruchtfolgen vermeiden einseitige Bodennutzung.
Kräuter integrieren: Viele Kräuter wirken gegen Schädlinge (z. B. Pfefferminze gegen wenige Kartoffelkäfer).
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Obst & Beeren pflanzen:
- Obstbäume (z. B. Hochstämme für langfristige Erträge).
- Beerensträucher (z. B. Johannisbeeren, Stachelbeeren) an den Rand.
- Gemüse anbauen:
- Einfache Kulturen für Einsteiger: Spinat, Radieschen, Karotten, Zucchini.
- Mischkulturbeispiele: Bohnen & Blumenkohl, Gurken & Fenchel.
- Jährliche Pflege:
- Im Herbst mulchen, im Frühling mit Kompost düngen.
- Täglicher Pflegeaufwand: 30–90 Minuten für Jäten, Gießen, Schädlingskontrolle.
Werkzeug & Zubehör
- Gartenschere, Spaten, Harke
- Vlies & Netze gegen Frost und Schädlinge
- Kompost, Mulchmaterial und biologische Mittel zur Schädlingsbekämpfung
Tipps für langfristige Selbstversorgung
- Effizient arbeiten: Erstelle einen Pflanzplan und führe Listen zu Aussaatzeiten und Fruchtfolgen.
- Zeittabelle: Plane auch die Zeit für die Verarbeitung der Ernte (Einkochen, Einfrieren).
- Kontinuierliche Verbesserung: Notiere Erfahrungen, um deinen Garten jedes Jahr weiterzuentwickeln.
Mit diesen Tipps gelingt der Start in die Selbstversorgung Schritt für Schritt – ganz unabhängig von der Größe deiner Fläche. Beginne klein und erweitere mit der Zeit!
Für alle, die nun so richtig Bock haben oder auch schon die ersten Schritte hinter sich haben – wir haben uns angestrengt und einen ausführlichen Artikel zum Thema verfasst.